Seedballs

Ursprung & Entwicklung

Seedballs: Die Waffe des Guerilla Gärtner's

Das Prinzip der Seedballs ist grundsätzlich schnell erklärt. Kneten, werfen, warten & sich am vielen Grün erfreuen. Doch wo kommen sie her und wozu sind sie gut?

Wie bei so Vielem ist der Ursprung der Seedballs nicht komplett rekonstruierbar, doch als einer der ersten bekannten Anwender der Methode gilt ein japanischer Reisbauer, der sich sowohl mit der "Nichts-Tun-Landwirtschaft" als auch der Permakultur auseinander zu setzen schien. Statt die Felder zu pflügen und die Saat auszubringen, erschien es dem Bauern wesentlich einfacher, Samen mit Erde zu Kugeln zu formen und diese auf seine Felder zu "werfen".

Der Vorteil solcher Kugeln gegenüber 'von-Hand-streuen' ist einerseits der Schutz vor hungrigen Vögeln wie auch die Versorgung der Samen. Diese werden innerhalb der Kugel vor dem direkten Austrocknen geschützt und profitieren von der wasserspeichernden Zusammensetzung der Kugeln, die den Sämlingen während den ersten Tagen ihres Daseins einen guten Start ermöglicht.

Um zu garantieren, dass auch Pflanzen keimen, werden meist Samen von Pflanzen mit unterschiedlichen Standortbedürfnissen vermischt. So kann gewährleistet werden, dass Pflanzen auch unabhängig von Standort und klimatischen Bedingungen gedeihen.

How-To: Das Rezept

Grundsätzlich sind zur Herstellung von Samenbomben lediglich Samen und Erde notwendig. Je nach Standort der Ausbringung kann eine verfeinerte Zusammensetzung aber wesentlich mehr Erfolgsmomente liefern.

Folgende Werte sind hierbei empfehlenswert:


  • 5 Teile Tonpulver / lehmige Erde

  • 3 Teile Blumenerde / Kompost

  • 2 Teile Wasser

  • 1 Teil Samen

  • Zuzüglich etwas Sand


Um Seedballs herzustellen, werden die Zutaten trocken gründlich vermischt und anschliessend mit Zugabe von Wasser zu einer Masse geknetet. Ist der 'Teig' gut durchmischt, wird er zu kleinen Kugeln geformt. Ein Durchmesser von 1 - 1,5cm ist bestens geeignet, um grosszügig zu werfen und die Chance auf 'viel Grün' zu maximieren. Wem eine einheitliche Grösse wichtig ist, kann dabei auf Methoden aus der Küche zurückgreifen und die Masse zu einer Schlange rollen, um anschliessend die einzelnen Stücke zuzuschneiden.

Sind die Kugeln erstmal geformt, müssen sie noch trocknen, damit unsere Samenbomben genügend Stabilität erreichen, um sie anschliessend auch bruchsicher werfen zu können. Sonnentrocknung ist sowohl die einfachste als auch günstigste Methode. Alternativ können die Kugeln im Ofen schonend auf niedrigster Stufe (~ 30°C) getrocknet werden.

Sollte die Masse beim formen stark klebrig sein, empfehle ich - vergleichbar zur Küche - statt Mehl eben Sand zu verwenden, um eine schöne, äussere Struktur der Seed-Balls zu erreichen.

Fröhliches werfen wünscht, s'Flobuech!