Trends

Urban Gardening

Urban Gardening: Von Städtern, für Städter!

Urban Gardening (dt. 'Urbanes Gärtnern') ist ein noch relativ junger, wenn auch nicht komplett neuer Trend in der Szene der Naturfreunde. Begrünte Gebäude, Gemüse auf dem Balkon oder die Zierpflanzen in der Informatikabteilung sind schon länger Gang & Gäbe. Doch was genau steckt eigentlich hinter dem Begriff Urban Gardening? Und was kann man darunter verstehen?

Urban Gardening ist die Anwendung gärtnerischer Tätigkeiten im urbanen Bereich, also in Klein- & Grossstädten. Während in Agglomerationen Gärten praktisch zum Haus gehören, werden im urbanen Umfeld Balkone oder Dächer bepflanzt und bewirtschaftet. Das Bedürfnis von mehr 'Grün' oder dem Anbau von eigenem Gemüse entspringt der Tatsache, dass die Menschen in Städten auf meist sehr engem Raum leben und die Häuser mehrheitlich vertikal gebaut sind, Gärten sucht man dort vergeblich. Die Begrünung findet aber nicht zuletzt im kulturellen und künstlerischen Gebiet immer mehr Anklang wie sie beispielsweise beim Guerilla Gardening zum Zuge kommt. Aus diesen Gründen wuchs die Idee des Urban Gardenings - des städtischen Gärtnerns.

Doch wie sieht das Ganze in der Praxis aus? Da in städtischen Gebieten kein "Ackerbau" im konventionellen Sinne möglich ist, wird oft jeder noch so kleine Platz für gärtnerische Zwecke genutzt. Ob auf der Dachterasse, Vorplätzen oder sogar Drinnen. Die Grenzen bilden dabei - nebst den räumlichen Einschränkungen - lediglich alle nötigen Voraussetzungen, die für das Gedeihen der Zielpflanzen essentiell sind. Darunter fallen die Hauptkomponenten Licht, Wasser & Nährstoffe.

Da Urban Gardening nicht nur ökologischen sondern auch kulturellen Anklang findet, wird die Praxis desöfteren in Form von so genannten Community Gardens ausgelebt, wo sich Gleichgesinnte gärtnerisch beteiligen können. Oftmals lässt sich dafür ein leer stehendes Grundstück nutzen, meist jedoch nur zeitlich begrenzt.

Roof Gardening

Roof-Gardening: Grüne Dächer über den Büros!

Roof Gardening (dt. 'Gärtnern auf dem Dach') ist eine typisch städtische Entwicklung, die ihren Ursprung in Amerika hat. Die Idee, ungenutzte Dachflächen für den Eigenanbau von Gemüse zu verwenden, hat sich in Windeseile ausgebreitet und ist Teil der Urban Gardening Bewegung.

Hausdächer bieten sich insofern als 'Pflanzgefäss' an, da sie in Städten meist horizontal eben und oftmals ungenutzt sind. Desweiteren bieten sie den Vorteil, dass die Sonneneinstrahlung (mit Ausnahme überragender Nebengebäude) auf maximaler Leistung genutzt werden kann.

Dieser Trend geht sogar schon soweit, dass grössere Hausdächer in Zusammenhang eines Gemüsegartens bereits erfolgreich mit Bienenvölkern ergänzt wurden. Ein Beispiel dafür liefert die Wabe3, ein zürcherisches Startup-Unternehmen, welches Zürich mit seinen Bienenkästen erobert.

Community Gardens

Community-Gardening: Gemeinsam mit Spaten & Schaufel!

Unter Community Gardens (dt. "Gemeinschaftsgärten") wird der Zusammenschluss gärtnerisch interessierter Leute interpretiert, die in einer Art Interessensgemeinschaft zusammen einen Garten kultivieren. Solche Zusammenschlüsse gibt es sowohl in Grossstädten als auch auf dem Lande.

Die einzig nötige Voraussetzung für ein erfolgreiches Kultivieren ist ein Grundstück, welches zur Bewirtschaftung genutzt werden kann. Während dies in Grossstädten oftmals ungenutzte Kies- oder Stellplätze sind, auf welchen in allen erdenklichen Behältnissen gepflanzt wird, findet man auf dem Lande mehrheitlich private Ackerflächen & Wiesen, die direkt bepflanzt werden.

In einem solchen Gemeinschaftsgarten kann grundsätzlich jeder soviel beitragen, wie er möchte. Die Ernte "an sich" spielt meist jedoch keine so grosse Rolle. Mittelpunkt dieser Gärten sind oftmals die Möglichkeit für jeden, sich aktiv zu beteiligen, sich auszutauschen und am Ende der Saison die selbst geernteten Gemüse & Früchte zu verkosten.

Der Vorteil von Gemeinschaftsgärten gegenüber konventionellen Gärten ist einerseits die flexible Bewirtschaftung durch viele einzelne Individuen, als auch der finanzielle Aspekt, da auch die Gerätschaften gemeinsam genutzt werden. Ein weiterer Pluspunkt für Community Gardens ist der kulturelle Austausch innerhalb der Gemeinschaft.

Wer selbst Zeit & Lust hat, an einem solchen Projekt teilzunehmen und davon zu profitieren, der soll sich doch mal bei der SeedCity-Cummunity vom Hönggerberg Zürich umschauen.

Guerilla Gardening

Guerilla-Gardening: Die Gärtner der Finsternis!

Guerilla Gardening (dt. 'Guerilla Gärtnern') ist eine sehr offensive und oftmals auch etwas rebellische aber dennoch sehr friedliche Art, sich gärtnerisch zu betätigen. Hinter Guerilla Gardening steht nicht selten auch ein Bedürfnis nach mehr 'Grün', welches in städtische Gebieten leider oft auf der Strecke bleibt.

Unter dem Begriff selbst versteht man grundsätzlich das unerlaubte Begrünen von öffentlichen oder privaten Flächen. Darunter fallen insbesondere Orte wie Strassenränder, Trottoirs & Alleen, brache Grundstücke, Verkehrsinseln, Balköne und weitere bepflanzbare Grundstücke.

Das Pflanzen geschieht je nach Ort oder Land 'heimlich' oder eben ungeniert. Geschieht die Bepflanzung mehr aus Jux und Spass heraus, wird oftmals Saatgut statt Pflanzen verwendet. Saatgut ist sowohl günstiger als auch flexibler. Flexibler? Ja genau, denn aus Saatgut kann man beispielsweise Seed-Balls formen. Solche Samen-Bomben enthalten diverse unterschiedliche Pflanzen-Genetiken, meist kommen dabei diverse Blumenmischungen zum Zuge. Seed-Balls haben den Vorteil, dass auch physisch unerreichbare Stellen wie eingezäunte Kiesgruben per "Schleuderwurf" begrünt werden können.

Sollte ein bestimmtes Plätzchen aber dauerhaft und etwas strukturiert bepflanzt werden, bieten sich pflanzfertige Setzlinge an. Diese können anschliessend nach Wunsch platziert und die Erde gesetzt werden. Gemein haben aber alle Guerilla-Gärtner, dass die Bepflanzungen normalerweise keinen Erntezweck haben, sondern auschliesslich der optischen Verschönerung dienen.

Guerilleros die sich gerne kreativ ausleben, bietet sich als Alternative zu den Seed-Balls das Moos-Graffiti an. Wie der Name bereits andeutet, werden hier zwei unterschiedliche Formen der Kreativität verknüpft und zu einem neuen Kunstwerk 'geformt'.

Vertical Gardening

Vertical-Gardening: Vertikal statt horizontal!

Vertical Gardening (dt. 'Vertikales Gärtnern') ist ein elegante Lösung, mehrere Pflanzen auf wenig (horizontalen) Raum zu bringen. Sowohl in der Gartengestaltung als auch im Innenbereich findet diese Konstruktion Anwendung.

Während im Aussenbereich vorwiegend Sichtschutzzäune oder Hausfassaden begrünt werden, stellen säulenartige Pflanzgefässe im Innenraum einen umwerfenden Blickfang dar. Auch hier sind keine Grenzen gesetzt. Ob lediglich als Deko, oder Salat aus dem 'Eigenanbau', nichts muss aber sehr vieles ist möglich.

Geeignet sind dafür jedoch lediglich Flachwurzler oder solche, die auch mit geringer Wurzeltiefe auskommen. Dabei werden die Pflanzsetzlinge in die vorgefertigten Pflanzlöcher gesetzt. Bewässert wird die Anlage dann ganz simpel von oben, bei Bedarf sogar per Pumpe, welche das Wasser von unten wieder nach oben bringt.

Ein ähnliches System, das sich die Vertikale zu Nutze macht, ist Vertical Farming, eine Vision zur Nahrungsbewirtschaftung die von der Horizontalen und dem jeweiligen Mutterboden unabhängiger sein soll.